Krankheitsursachen

Nur ein Kranker wird krank !

Unsere westliche Medizin versucht stets, rein physische, nachweisbare Faktoren als Krankheitsursache zu identifizieren. Bakterien, Viren, Chemikalien und Gene werden für fast jede Erkrankung verantwortlich gemacht. Zwar ist gelegentlich von psychischen Belastungen die Rede, die psychosomatische Medizin fristet aber nach wie vor ein Mauerblümchen-Dasein.

Den Schlüssel zur Gesundheit sieht die TCM in der Ausgewogenheit von Yin und Yang, im harmonischen Verhältnis von Ruhe und Bewegung, Erholung und Arbeit, Geben und Nehmen, Ernährungsweise, Sexualleben und klimatischen Bedingungen.
Jedes Übermaß, jeder Mangel führt über kurz oder lang zu einer energetischen Disharmonie.
Zusammen mit unserer individuellen Konstitution (Jing) entstehen Anfälligkeiten für jedwelche Krankheit.
Somit hat jede Krankheit eine längere Vorgeschichte. Die chinesische Diagnostikist in der Lage, Krankheitsentwicklungen schon im Vorfeld festzustellen, noch bevor unsere westliche Medizin technische Befunde erheben kann.

Doch was macht uns aus chinesischer Sicht nun wirklich krank?

Die TCM kennt folgende Krankheitsursachen:

Äussere Krankheitsursachen:

Äussere pathogene Faktoren

Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit gelten in der chinesischen Medizin als äussere krankmachende Faktoren.
Ist unsere Abwehr-Energie geschwächt, können sie in unseren Körper eindringen.
Im darauffolgenden Kampf kommt es schnell zu Fieber, wenn das Abwehr-Qi stark ist.
Nach ein paar Tagen ist der pathogene Faktor durch Schwitzen eliminiert und wir sind wieder auf den Beinen.
Ist unsere Abwehr aber geschwächt, so kann der pathogene Faktor weiter in den Körper vordringen oder sich sehr lange im Körper halten.

Aus dieser Betrachtungsweise ergibt sich,
>dass schon eine Abwehr-Schwäche (von Milz, Lunge oder Niere) vorhanden sein muss, damit sich überhaupt ein Infekt entwickeln kann.
>Fieber hilft im Abwehrkampf und sollte, solange es nicht zu hoch wird, nicht mittels Fiebermittel unterdrückt werden.
>Antibiotika können zwar den den pathogenen Faktor vernichten, ihn aber nicht aus dem Körper schaffen.
Dies erklärt die oft lange Erholungszeit nach antibiotisch behandelten Infekten. Auch die oft folgende Abwehrschwäche lässt sich damit erklären.
Diese starken Medikamente sollten mit Bedacht und nur in bedrohlichen Situationen eingesetzt werden.

Innere Krankheitsursachen:

Emotionen

Die Theorie der TCM nennt sieben Emotionen als die wichtigsten inneren Krankheitsursachen:
Wut, Freude, Traurigkeit, Sorgen, Grübeln, Angst und Schock.

Zu Krankheitsursachen werden sie dann, wenn sie besonders stark sind und/oder über einen langen Zeitraum bestehen.
Können sie nicht fließen, d.h. werden sie unterdrückt, verdrängt oder nicht ausgedrückt, wirken sie krankmachend.

Sonstige wichtige Krankheitsursachen:

Konstitution

Unsere Konstitution wird von der Essenz (Jing) bestimmt.
Qigong und 5-Elemente Ernährung können sie entscheidend verbessern. Eine stabile mentale Situation, sowie das Vermeiden von Überanstrengungen wird als besonders wichtig erachtet.

Ernährung

Ernährung ist ein Grundpfeiler der Chinesischen Medizin.
Nahrungsmittel beeinflussen in entscheidender Weise unsere körperliches und seelisches Wohlbefinden.
Sie können sich je nach Situation positiv oder negativ auswirken.
Aus diesem Grund habe ich diesem Thema ein eigenes Kapitel gewidmet: 5-Elemente Ernährung.

Überanstrengung

Ist das Gleichgewicht zwischen Anstrengung und Erholung gestört, so führt es zu Disharmonien in unserem Körper.

Mentale Überanstrengung:
Bei einem „Schreibtisch-Täter“ kann sich das folgendermaßen auswirken:
> Übermäßiges Denken schwächt das Milz-Qi
> unregelmäßiges Essen schwächt das Milz-Qi
> chronische Überarbeitung schwächt Yin und Jing
> Hektik und Stress blockieren das Leber-Qi und bilden Hitze im Herzen
> Überanstrengung der Augen (PC-Arbeit) schädigt das Leber-Blut
> zuviel Sitzen schwächt das Milz-Qi

Körperliche Überanstrengung:
> Körperliche Schwerarbeit schädigt das Milz-Qi und das Nieren-Qi
> Wiederholte einseitige Bewegungen blockieren den Energiefluss in den Meridianen
> übermäßiger Sport kann zu schwerer Qi-Erschöpfung führen.

Sexualität

Laut chinesischer Meinung schwächt übermäßige Sexualität das Jing.