Tierprodukte, Schadstoffe
In letzter Zeit wurde in den Medien auf die unrühmliche Rolle der chinesischen Medizin in Bezug auf die Ausrottung einiger vom Aussterben bedrohter Tierarten hingewiesen.
Über die Jahrhunderte hat sich in China der Glauben verbreitet, dass Tierprodukte wie Genitalien von diversen Tieren (Tigerpenis), Seepferdchen, Geweihe usw. die Potenz kräftigen könnten. Diese sollen mit entsprechenden Kräutern das Nieren-Yang stärken.
In westlichen Praxen finden solche Mittel so gut wie keine Anwendung.
Eventuell werden Zikadenpanzer zur Behandlung von Juckreiz oder verschiedene Muschelarten bei chronischen Yin-Mangel-Zuständen verwendet.
Der Einsatz von Tierprodukten, wenn sie durch Tötung von bedrohten Arten oder durch unwürdige Haltung von Tieren gewonnen werden, muss auf das schärfste abgelehnt werden und steht im Widerspruch einer ganzheitlichen Medizin, die den Mensch als Teil der Natur betrachtet.
Schadstoffe in chinesischen Kräuterprodukten
Durch den weltweiten großen Erfolg der chinesischen Medizin hat die Massenproduktion auch bei den Kräutern Einzug gehalten.
Um möglichst große Gewinne zu lukrieren, werden chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger eingesetzt. Kontamination mit Schwermetallen und Giftstoffen sind die Folge.
Durch unsachgemäße Lagerung ist es auch immer wieder zu Verunreinigungen mit gefährlichen Schimmelpilzen gekommen.
Um diesen Umständen Rechnung zu tragen, werden Kräuterimporte aus China bei uns einem sehr strengen und aufwendigen Prüfverfahren unterzogen.
Wir Ärzte im Westen sind aufgerufen, nur hochwertige und geprüfte Arzneien zu verschreiben. Dabei ist die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Apotheken unerlässlich.
Leider werden durch diese sehr aufwendigen Untersuchungen die Kräuter im Westen im Vergleich zu China ziemlich teuer.
Fertigpräparate in Form von Pillen, Ampullen, Tabletten lassen sich nicht analysieren. Sie sind aus diesem Grund in Österreich nicht zugelassen.